Lichtverschmutzung im Bayerischen Wald

Im Bayerischen Wald sind die Nächte vergleichsweise dunkel – ein seltenes Gut in Mitteleuropa, wo inzwischen nahezu 100 % der Menschen unter künstlicher Aufhellung leiden. Seit 2016 engagiert sich der Naturpark in grenzübergreifenden INTERREG-Projekten dafür, diesen natürlichen Nachthimmel zu erhalten und ein weltweit anerkanntes DSI-zertifiziertes Sternenpark-Gebiet zu etablieren.
Auswirkungen von Lichtverschmutzung
• Natur- und Artenschutz: Licht stört die innere Uhr von Tieren und Pflanzen, beeinträchtigt Wanderungsverhalten von Insekten, Vögeln und Wildtieren und trägt zur Abnahme nachtaktiver Arten bei.
• Astronomie und Kulturgut: Der freie Blick auf Sterne und Milchstraße soll erhalten bleiben – künftige Generationen sollen das Nachthimmel-Erlebnis genießen dürfen.
• Gesundheit und Klimaschutz: Weniger Blaulicht bedeutet besseren Schlaf, geringere Belastung für Menschen und Umwelt und spart zudem CO₂ durch effizientere Beleuchtung.

Den Nachthimmel bewahren
Bis Ende 2023 zur Projektlaufzeit wurden sowohl die Öffentlichkeit sensibilisiert als auch Gemeinden bei der Umrüstung auf sternenfreundliche Beleuchtung unterstützt. Wichtige Maßnahmen umfassen: warmweiße LEDs (≤ 3 000 K), voll abgeschirmte Leuchten, dimmbare Straßenbeleuchtung, und in manchen Orten (z. B. Lindberg, Frauenau) sogar Nachtabschaltungen zwischen 1 und 5 Uhr. Neuschönau etwa steigerte den Anteil geeigneter Leuchten von nur 4 % auf beeindruckende 76 %.
Mehr Informationen dazu hier: Den Nachthimmel bewahren
Projektziele
Ein Kernziel ist die Zertifizierung eines Sternenparks durch Dark Sky International. Geplant ist ein Schutzgebiet von rund 90 000 ha, das Nationalpark und umliegende Gemeinden umfasst. Ein Netzwerk aus Gemeinden, Umweltverbänden und tschechischen Partnern unterstützt die Umsetzung, inklusive Messstationen zur dauerhaften Nachthimmelsmessung.
Mit vielfältigen Ativitäten trägt der Naturpark Bayerischer Wald aktiv dazu bei, die dunkle Nachtlandschaft zu schützen und zu bewahren.