2025
Natur- und Landschaftsführerkurs am Naturpark
Der Wanderverband Bayern führt in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Bayerischer Wald von 6. bis 10. August und von 17. bis 21. September einen weiteren Natur- und Landschaftsführerkurs durch. Der erste Kursteil findet in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof Eisenstein und der zweite Kursteil im Naturpark-Infozentrum in Zwiesel statt.
Anmelden kann man sich bei Siegfried Fischer unter 0176 24 66 0286. Die Kosten betragen für Nichtmitglieder 850.- und für Mitglieder 650.- €, also auch für Mitglieder des Bayerischen Wald-Vereins. Nähere Informationen findet man auf der Internetseite des Wanderverbandes Bayern unter www.wanderverband-bayern.de.
Die Anmeldefrist ist entgegen der Angabe auf der Homepage bis Samstag, 19.07.2025 verlängert. Es ergeht herzliche Einladung.
In das Reich der Auerhühner
Bei dieser Wanderung in die Hochlagen des Rusel-Geißkopf-Gebietes begeben wir uns auf die Suche nach Spuren des Auerhuhns. Dabei erkunden wir die klassischen Lebensräume dieser Hochlagenbewohner und erfahren mehr zu ihrer Lebensweise. Ebenso gehen wir den Gründen auf die Spur, warum diese schönen und seltenen Tiere bei uns gefährdet sind und was wir tun können, um ihnen zu helfen. Der Erhalt der Lebensräume in denen diese Raufußhühner zu finden sind, nützt nämlich nicht nur den Auerhühnern, sondern vielen anderen Tier- und Pflanzenarten ebenso. Begleitet werden wir von Uwe Stanke, der uns viele interessante Dinge zum Goldsteig und dessen Entstehung erzählen wird.
Treffpunkt ist am Montag, den 21.07.25 um 16:00 Uhr auf dem Parkplatz am Ruselabsatz bei der Naturparkschutzhütte. Das Ende der Veranstaltung wird gegen 20:00 Uhr sein.
Anmeldungen bitte bis zum 20.07.25 um 12:00 Uhr unter 09922 802480
Bitte feste Schuhe und eine gute Kondition mitbringen. Die Wegstrecke beträgt insgesamt 12 km und 250 Höhenmeter.
Schritte in eine bessere Zukunft
Waldkirchen.
Lehrerfortbildung an der Naturpark-Umweltstation
Kürzlich fand an der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen eine praxisnahe Lehrerfortbildung zu den 17 Nachhaltigkeitszielen statt. Johannes Matt von der Umweltstation lud interessierte Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal ein, sich intensiv mit der Integration der 17 Nachhaltigkeitsziele in die Bildungsarbeit auseinanderzusetzen. Im Zentrum standen neben dem aktuellen Projektthema auch konkrete Methoden, wie z.B. das „SDG-Speeddating“. Besonders betont wurde, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche für Themen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und globale Verantwortung zu sensibilisieren.
Ausstellungen im Stadtpark und Umweltstation bis Ende Juli
Im Zuge der Veranstaltung wurden die beiden interaktiven Ausstellungen „17 Ziele für eine bessere Welt“, welche im HNKKJ, und „WIR 2030“, die im Stadtpark bis Ende Juli noch zu sehen sind, vorgesetellt. Die Ausstellungen eignen sich hervorragend für Projektaktionen, welche noch bis Ende des Schuljahres an der Umweltstation angefragt werden können. Die Fortbildung zeigte konkrete Möglichkeiten der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf und wie nützlich Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen Bildungspartnern wie der Naturpark Umweltstation sein können.
Stadtrundgang zum Thema Nachhaltigkeit
Außerdem fand am vergangenen Freitag in Waldkirchen eine kleine Bürgerwanderung unter dem Motto „Nachhaltigkeit in der Stadt“ statt. Im Mittelpunkt stand das UN-Nachhaltigkeitsziel SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden, das im Rahmen einer knapp zweistündigen Wanderung durch die Stadt anschaulich vermittelt wurde. Begonnen wurde der Rundgang im Stadtpark, von wo aus interessierte Bürger gemeinsam mit 1. Bürgermeister Heinz Pollak und Johannes Matt, dem Leiter der Naturpark Umweltstation unterwegs waren.
Bürgermeister Heinz Pollak erläuterte unterwegs konkrete Maßnahmen der Stadt, wie die Unterstützung finanzschwacher Familien beim Mittagessen ihrer Schulkinder, Beteiligung am Projekt des Umweltministeriums „Blühende Kommune“ mit insektenfreundlichen Blumenwiesen beispielsweise im Stadtpark. Johannes Matt ergänzte die kleinen Naturschutzmaßnahmen des Naturparks Bayerischer Wald wie das neue Storchennest, welches mit Jungvögeln besetzt beobachtet werden konnte oder die neuen Mauersegler-Nistkästen an der Stadtpfarrkirche. Außerdem steigert das gemeinsame Wasserbüffel-Beweidungsprojekt die Artenvielfalt am Erlauzwieseler See bereits seit Jahren. Johannes Matt betonte die Bedeutung von Umweltbildung und Bewusstseinsbildung, insbesondere bei jungen Menschen – eine Rolle, die auch die Umweltstation zusammen mit dem HNKKJ aktiv übernimmt. Der Ausbau erneuerbarer Energien wird durch die Bürgerenergie- Genossenschaft mit PV-Anlagen z.B. auf der Mittelschule oder künftig auf dem überdachten Parkplatz am Rathaus vorangetrieben. Das E-Werk Saußmühle sorgt als regernative Energiequelle und mit kräftigem Finanzrücklauf für positive Wirkungen. Außerdem erläuterte Pollak die künftigen neuen Nutzungsformen der Grundschule in Waldkirchen oder des ehemaligen Fotogeschäfts Hintermann. Es liesen sich gar nicht alle Maßnahmen der Stadt aufzählen, da dies ansonsten den Rahmen der Wanderung gesprengt hätte.
Die Wanderung zu den „17 Zielen“ zeigte, dass Waldkirchen aktiv daran arbeitet mehr und mehr Nachhaltigkeit in der Stadt zu integrieren und ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in Einklang zu bringen. Waldkirchen zeigt damit, dass auch kleinere Städte einen wichtigen Beitrag zu globalen Nachhaltigkeitszielen leisten können – durch Engagement, Zusammenarbeit und innovative Bildungsarbeit. Das Projekt „17 Ziele“ der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen findet im Rahmen „Umweltbildung.Bayern“ der vom Bayerischen Staatsministerium geförderten Projekte der Bildung für Nachhaltige Entwicklung statt.
Unterwegs zu den Wasserbüffeln am Erlauzwieseler See
Waldkirchen.
Wer am Erlauzwieseler See spazieren geht, der kann ein für den Bayerischen Wald noch eher seltenes Weidetier beobachten. Es ist braunschwarz, hat eine imposante Gestalt, halbkreisförmig abgeflachte Hörner und suhlt sich gerne im Matsch: der Wasserbüffel. Am Erlauzwieseler See haben sie einen ganz besonderen Auftrag. Sie sind die Vielfaltmacher der dortigen Auwiesen. Sie sind nicht nur untereinander sehr sozial, sondern sind auch mit den Menschen fast schon gesellig. Oft kann man die Büffel vorn am Weg beobachten und das nicht, weil sie dort gefüttert würden – das Füttern sollte man unbedingt unterlassen – sondern weil sie den Kontakt suchen und neugierig sind.
Über die Naturpark-Umweltstation Waldkirchen wird am kommenden Freitag, den 18. Juli um 16.00 Uhr die nächste Führung zu den Wasserbüffeln am Erlauzwieseler See angeboten. Weitere Termine werden sein 15.08. und 19.09. Die Informationen kommen dabei aus erster Hand, vom Büffelhalter Helmut Schmutzer aus Kronwinkel. Er wird im Wechsel mit Bernd Kannenberg, der Schmutzer bei der Betreuung der Büffel am Erlauzwieseler See unterstützt, viel Spannendes und Wissenswertes über diese gutmütigen Riesen vermitteln.
Treffpunkt ist jeweils um 16.00 Uhr am öffentlichen Parkplatz beim Restaurant am See am Erlauzwieseler See. Die Führung dauert ca. 1,5 Std. und ist kostenlos. Anmeldung jeweils bis Freitag um 12.00 Uhr bei der Touristinfo Waldkirchen unter Tel.: 08581 19433.
Weiterlesen … Unterwegs zu den Wasserbüffeln am Erlauzwieseler See
Auf den Spuren der Hohenzollern
Im Juli und August geht es 14-tägig immer am Freitag, nächstmals am Freitag, 18.07.2025 um 10.00 Uhr für ca. 1,5 bis 2 Stunden bei einer kleinen Wanderung durch das Dorf.
Mit der zertifizierten Natur- und Landschaftsführerin Claudia Schmidt vom Naturpark Bayer. Wald gelangt man zu den historischen Plätzen in Bayer. Eisenstein. Die Wanderung unter dem Motto „Natur und Kultur der Hofmark Eisenstein“ führt sie ab dem Wanderpark zu den schönsten Ecken des Ortes. Auf der ca. 5 km langen, leichten Tour mit etwa 115 Höhenmetern Auf- und Abstieg gelangt man entlang des Werkskanal bis nach Bayer. Häusl, auf Forstwegen und durch Siedlungsgebiet, entdecken sie die Schönheit des Eisensteiner Tales in ca. 1,5 Stunden Gehzeit. Dabei wird ihnen einiges über die Geschichte des Fürstenhauses Hohenzollern in Eisenstein und die Natur am Wegesrand nähergebracht.
Treffpunkt ist am Wanderpark-Pavillon Bayer. Eisenstein. Eine Anmeldung ist jeweils bis Donnerstag um 15.00 Uhr an der Touristinformation Bayer. Eisenstein unter 09925 90 19 -001 nötig. Der Unkostenbeitrag beträgt 5.- €.
Weidewirtschaft auf den Bodenmaiser Schachten
Zwiesel. Auf einer kostenlosen, geführten Wanderung kann am 20.07.2025 um 10.30 Uhr, vom Parkplatz Bretterschachten aus, die Kulturgeschichte der Bodenmaiser Schachten entdeckt und erfahren werden, wie sie sich bis heute erhalten hat. Der ursprüngliche Termin wurde vom Sonntag, den 06.07.2025 (Jahresprogramm Naturpark Bayerischer Wald) auf Sonntag, den 20.07.2025 verlegt.
Die Bodenmaiser Schachten werden seit dem Jahre 1522 bis zum heutigen Tag beweidet. Begleitet wird die Wanderung, entlang des neuen Naturlehrpfades „Erlebnis Schachten“, vom Weiderechtler Ludwig Fritz, der die lange niederbayerische Tradition der Schachtenbeweidung vorstellt. Zudem wird die Naturparkmitarbeiterin Christina Frank, die botanischen Besonderheiten der Schachten erläutern. Selbst 8 Jahre Hirtin im italienischen Alpenraum, wird von ihr auch der Unterschied zur alpenländischen Beweidung skizziert. Ebenso werden Vertreter der jungen Generation der Weiderechtler anwesend sein, die langsam in die Fußstapfen der alten treten. Corinna Kapfenberger – sie macht derzeit Elternzeitvertretung auf der Arber-Gebietsbetreuer-Stelle - wird über Naturschutzfachliches auf den Schachten informieren.
Treffpunkt für die Führung ist am Parkplatz Bretterschachten. Dauer der Veranstaltung ist ca. 6 Stunden. Gutes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung sind Voraussetzung für die Teilnahme an der Wanderung.
Um Anmeldung wird gebeten und diese ist bis zum Freitag, 18.07.2025 um 12 Uhr unter der 09922 802480 möglich.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bauernverband Kreisgruppe Regen, der BN – Kreisgruppe Deggendorf, der Touristinfo Bodenmais und dem LBV Kreisgruppe Regen statt.
Fledermäuse – mit den Händen fliegen
Viele der heimischen Fledermausarten sind in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. In Siedlungen, Scheunen und Wälder finden sie Unterschlupf. Auf der nächtlichen Wanderung erfahren Sie mehr über Biologie und Lebensweise. Sie können mittels Technik den Ultraschallrufen lauschen und anhand unterschiedlicher Frequenzen auch die verschiedenen Fledermausarten heraushören. Wasserfledermäuse, Hufeisennasen, Mückenfledermäuse oder Großer Abendsegler? Wer fliegt da so spät durch Nacht und Wind? Lassen Sie sich begeistern von den kleinen Schatten in der Nacht, die als nützliche Insektenvertilger das ihnen seit Jahrhunderten anhaftende Negativ-Image nicht verdient haben. Die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth führt die nächtliche Wanderung im Rückstaubereich an der Schrottenbaummühle. Bitte festes Schuhwerk und den nächtlichen Temperaturen angepasste Kleidung nicht vergessen und eine gute Taschenlampe mitnehmen. Die Naturparkveranstaltung findet am Samstag, den 19.07.2025 statt. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Schrottenbaum-mühle, Beginn ist um 21.00 Uhr, Dauer ca. 2,5 Std. Die Führung findet bei Regen nicht statt!
Seltener Einblick
Am letzten Samstag ermöglichten der Naturpark Bayerischer Wald e. V. und der Landesbund für Natur- und Vogelschutz einen Besuch in der Naturoase Reindobl. Das am Ortsrand gelegene Anwesen gehört seit 2008 zur NABU Stiftung Nationales Naturerbe und birgt auf drei Hektar vielseitige Lebensräume für die heimische Flora und Fauna. Bei bestem Wetter konnte sich die Gruppe von Interessierten bei einem kleinen Rundgang die Vielfältigkeit der Naturoase erleben.
Geschaffen wurde das extensiv bewirtschaftet Stück Natur von den Gründern der Naturoase, das Ehepaar Ephan. Die zu Lebzeiten zuvor intensiv bewirtschafte Wiese und Acker zu einem Rückzugsort und Raum für alle Arten von Tieren und Pflanzen schufen. Zur Wahrung dieses Lebensraums suchte das LBV-Mitglied Ephan eine Naturschutz Organisation, welche insbesondere Lebensräume schützt und bewahrt, sowie ihr Vermächtnis in ihrem Sinne weiterführt - hier wurden das Ehepaar bei der NABU Stiftung, die vor Ort mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz kooperiert, fündig.
„Die Naturoase ist ein bemerkenswertes Kleinod bei uns in Schöllnach, das einzigartig und schützenswert ist. Ebenso waren die Eigentümer bemerkenswert, welches Paradies sie auf die Jahre schufen“, äußerte sich Schöllnachs Bürgermeister Oswald. Die Gruppe erhielt einen ersten eigenen Eindruck im Garten, von Benjeshecke, zu Komposthaufen und angegliederter Streuobstwiese mit zahlreichen Beerensträuchern, extensiver und artenfördernder Mahd. Die nötige Pflege des Gartens führen die Bewohner des Anwesens engagiert selbst aus. „Die verschiedenen Bereiche wie die Streuobstwiese birgt einen der artenreichsten Lebensräume die der Mensch mit seiner Nutzung beeinflusst. Die Obstbäume und die Wiese bieten eine Vielfalt an Einflüssen: Licht und Schatten, Totholz, Früchte und Blüten als Nahrung und Energiequelle, Möglichkeiten zum Nisten und zur Fortpflanzung“, erläutert Andrea Rinke vom Naturpark. Das Belassen von Ameisenhügel und die extensive, späte Mahd der Wiese fördert den Artenreichtum zusätzlich. Die Gruppe konnte selbst Pflanzenarten wie Heidenelke, Blutwurz und Großer Wiesenknopf entdecken. „Der Helle und Dunkle Wiesenknopfameisenbläuling werden besonders gefördert. Die Ameisenkolonien dürfen bleiben, der Große Wiesenknopf darf seine späte Blüte vollenden. Der Schmetterling benötigt die Pflanze als Nahrung und die Ameise als Helfer, damit die Larve sich verpuppt. Durch die späte Mahd und wegen der Ameisen kann er seinen Lebenszyklus vollziehen“ erklärt Rinke.
Auch andere Schmetterling wie der Perlmuttfalter oder das Schachbrett waren auf der circa ein Hektar großen Heuwiese anzutreffen. „Die früher brach gefallene Wiese wurde seit zwei Jahren über das Projekt Blühender Naturpark gepflegt. Damit die vergraste und verfilzte Wiese wieder ihr ursprüngliches Bild erhielt, wurde letztes Jahr eine Mahdgutübertragung durchgeführt. Mit der Artanreicherung konnten dieses Jahr bereits Wiesenmargarite, Glockenblume und Heilziest blühen,“ so die Projektkoordinatorin vom Blühenden Naturpark und erläuterte weiter: „nur mit der regelmäßigen Pflege mit zweimaliger Mahd, Abfuhr des Grünschnitts und Verzicht auf Düngung werden wir die Arten und den Charakter einer Flachlandmähwiese halten können. Daneben wurden im südlichen Rand Hecken angelegt, um Unterschlupf und Nahrung für Vögel und Tiere zu bieten.“
Neben den Offenlandbereichen konnten die Interessierten im schattigen Fichtenforst hautnah erleben was es bedeutet, wenn ein Wald sich selbst überlassen wird. Liegendes Totholz mit herausragenden Wurzeltellern galt es zu übersteigen. Auch stehendes Totholz mit zahlreichen Konsolenpilzen und unzähligen Spechtlöcher zeigte eindrucksvoll die neuen Lebensräume und Nahrungsquellen für Vögel, Säuger und Mikroorganismen. Die Besucher genossen ihren weiteren Aufenthalten am Teich, erblickten gleich einige Libellenarten, wie Gebänderte Prachtlibelle, Gemeine Federlibelle und Plattbauch. „Das Wasser ist nicht nur Lebensraum für Tiere, Fische und Insekten, sondern wirkt wie eine natürliche Klimaanlage, kühlt die Umgebungstemperatur ab. Bei diesen heißen Temperaturen ein Mehrwert für die Menschen.“ bemerkt Rinke. Nach dem gesamten Rundgang zeigten sich die Interessierten begeistert von dem Artenreichtum und Vielfältigkeit, die ein zunächst nur vermeintlicher Garten so birgt.
Das NABU-Stifungsanwesen Reindobl wird weiterhin im Sinne des Stifterehepaars naturnah gepflegt und extensiv bewirtschaftet. In regelmäßigen Abständen ist das Areal für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Naturpark Bayerischer Wald leistete in den letzten Jahren durch gezielte Landschaftspflege einen Beitrag in den Offenlandbereichen und unterstützt weiterhin die Umsetzung.
Das Projekt Blühender Naturpark wird durch die Regierung von Niederbayern, Höhere Naturschutzbehörde mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.
Anerkennung: Sternenpark Bayerischer Wald
Zwiesel, Bayerischer Wald.
Der „Naturpark Bayerischer Wald“ und der „Nationalpark Bayerischer Wald“ wurden durch die Dark Sky International (DSI) als internationaler Sternenpark ausgezeichnet. Mit dem Bayerischen Wald entsteht nun, neben der Rhön und der Winkelmoosalm, der dritte Sternenpark in Bayern: " Der Sternenpark Bayerischer Wald". In den letzten Jahren hat sich der Naturpark in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Nationalpark mit unermüdlichem Streben um diese Auszeichnung bemüht. Mit dem Wissen darum, dass es sich hier um eine der wenigen Regionen in Mitteleuropa handelt, in denen noch eine echte, natürliche Nachtdunkelheit herrscht und diese so gut wie möglich bewahrt werden muss.
Der Innere Bayerische Wald im Süd-Osten Deutschlands zeichnet sich durch seine großen Waldflächen, die darin liegenden Bergmähwiesen und einer immer noch stark gelebten Naturverbundenheit der Menschen aus. Im Inneren Teil ist das Gebiet teilweise noch bis zu 90 % bewaldet. Als Teil des größten geschlossenen Waldgebietes in Mitteleuropa ist der Bayerische Wald für den Natur- und Landschaftsschutz von überragender Bedeutung. Für diesen Schutz setzt sich der „Naturpark Bayerischer Wald“ seit 1967 und der „Nationalpark Bayerischer Wald“ seit 1970 ein. Die gegebenen Bedingungen und die Bemühungen dieser Institutionen ermöglichten einen langen Erhalt der Nachtdunkelheit. Jedoch wird diese in Mitteleuropa immer weniger und macht auch nicht vor dem Bayerischen Wald halt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, bemüht sich der „Naturpark Bayerischer Wald“ bereits seit 2017 um den Erhalt des natürlichen Nachthimmels und um die Bekämpfung der Lichtverschmutzung. Durch seinen naturnahen Charakter hat das Gebiet des „Sternenparks Bayerischer Wald“ bereits jetzt eine internationale Bekanntheit als Urlaubsgebiet. Jedes Jahr suchen in der Region tausende Besucher Erholung und Nähe zur Natur. Das Gebiet des Sternenparks wird eine Fläche von ca. 94.000 Hektar in insgesamt 20 Gemeinden mit ca. 62.000 Einwohner umfassen.
Um die Ziele der Bewahrung des Nachthimmels verstärkt verfolgen zu können, lies sich der Naturpark zwei aufeinanderfolgende Projekte über INTERREG fördern. Zunächst betreute Johannes Matt das erste Projekt, welches auf Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung ausgerichtet war, in Teilzeit. Dann wurde mit Dr. Julia Freund eine halbe Personalstelle zur Realisierung des Sternenparkprojektes und dessen Anerkennung bei der DSI geschaffen. In einem ersten Schritt konnten 20 Gemeinden im Inneren Bayerischen Wald vom Arber bis zum Dreisessel dafür gewonnen werden, sich zu verpflichten, ihre öffentliche Straßenbeleuchtung im Lauf der Zeit entsprechend anzupassen. Dazu waren die jeweiligen Gemeinderatsbeschlüsse notwendig. Der Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann verwendete viel Zeit darauf, den Prozess zu koordinieren und auch mit den Energieversorgern die nötigen Abstimmungen herzustellen. Das Projekt hat der „Naturpark Bayerischer Wald“ in enger Abstimmung mit dem benachbarten „Nationalpark Bayerischer Wald“ durchgeführt. Das unbesiedelte Nationalparkgebiet stellt den größten Teil der Kernzone des Sternenparks, umgeben von der geforderten Pufferzone. Mit einem Messnetz von derzeit etwa 50 Punkten, die über das ganze Gebiet verteilt liegen, wurde und wird die Qualität des dunklen Nachthimmels dokumentiert.
„Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist es wichtig, auch möglichst viele Privatpersonen zu sensibilisieren“, so Hartwig Löfflmann, denn ungewollt und oft völlig gedankenlos werden ungeeignete Leuchten aufgestellt, die den dunklen Nachthimmel stören. „Falsch positionierte Leuchten mit zu hohen Anteilen an blauem Licht stören nicht nur die Nachtruhe des Menschen, sondern beeinflussen auch die Tier- und Pflanzenwelt negativ.“, fügt die langjährige Projektmitarbeiterin Dr. Julia Freund hinzu. Der 1. Vorsitzende des Naturparks Bayer. Wald, Georg Bauer meint: „Wir freuen uns ganz außerordentlich, dass die Anerkennung nun geklappt hat. Die guten Beobachtungsbedingungen am nächtlichen Sternenhimmel haben touristisch einen hohen Wert. Gerade auch in einer Zeit, in welcher der Wintersport in der Region mit Problemen kämpfen muss, bietet sich hier touristisch eine vielversprechende Alternative“.
„Beim Schutz unserer Umwelt werden wir nun dreidimensional“, sagt Nationalparkleiterin Ursula Schuster. „Ich freue mich sehr, dass unser Nationalpark gemeinsam mit dem Naturpark nun offiziell als Sternenpark ausgezeichnet wurde.“ Im Nationalpark stehe nicht nur der Schutz der natürlichen Dynamiken in den Wäldern im Mittelpunkt. „Uns ist es auch ein Anliegen, Dunkelheit bestmöglich zuzulassen.“ Dies sei für eine Vielzahl von Tierarten, die nachtaktiv oder auf Dunkelheit angewiesen sind, entscheidend, um ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten. „Mit der Auszeichnung zum Sternenpark wird diesem Engagement nun Rechnung getragen.“
Die Nationalparkverwaltung hat in den vergangenen Jahren die Lampen der Einrichtungen, die in der Sternenpark-Kernzone liegen, überprüft und durch Leuchtmittel ersetzt, die Lichtverschmutzung reduzieren und die nächtliche Dunkelheit bewahren. „Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Gewinn für unser Schutzgebiet und die darin lebenden Arten, sondern auch für die gesamte Region, da sie das Interesse an nachhaltigem Tourismus und Naturerlebnissen fördert.“
Koordiniert werden die Aktivitäten vom Sonnenhaus in Zwiesel aus, dem Geschäftsstellensitz des Naturparks Bayerischer Wald. Das Ziel der Sternenparkanerkennung besteht darin, noch mehr Leute zu sensibilisieren, den dunklen Nachthimmel zu erhalten und zu verbessern. Hierzu wird es jährliche Veranstaltungen zum Thema Lichtverschmutzung und wie man sie vermeiden kann, geben. Diese zielen sowohl auf Privatpersonen, als auch auf Gemeinden und Firmen ab. Letztere sollen auch individuell beraten werden, welche Maßnahmen in ihrem Fall möglich und nötig wären, um die Lichtverschmutzung einzudämmen. Neben dieser beratenden Tätigkeit wird es auch Veranstaltungen, wie Sternenführungen, Mondbeobachtungen, Sternschnuppen-Beobachtungen und Vieles mehr geben, um den Menschen die Besonderheiten eines unberührten Nachthimmels näher zu bringen. Damit kann auch dem Naturtourismus in der Naturpark- und Nationalparkregion ein weiterer Mosaikstein hinzugefügt werden.
Über das International „Dark Sky Places Program“: Das 2001 gegründete International Dark Sky Places Program ist ein nicht-regulatorisches und freiwilliges Programm, das Gemeinden, Parks und Schutzgebiete auf der ganzen Welt dazu ermutigt, dunkle Orte durch wirksame Beleuchtungsrichtlinien, umweltverträgliche Außenbeleuchtung und öffentliche Aufklärung zu erhalten und zu schützen. Wenn künstliches Licht wahllos eingesetzt wird, kann es Ökosysteme stören, die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, Geld und Energie verschwenden, zum Klimawandel beitragen und unsere Sicht und Verbindung zum Universum blockieren. Der „Bavarian Forest Dark Sky Park - The Star Forest“ reiht sich nun in die Liste von mehr als 230 Orten ein, die eine starke kommunale Unterstützung für die Befürwortung des dunklen Himmels gezeigt haben und sich bemühen, die Nacht vor Lichtverschmutzung zu schützen. Weitere Informationen finden Sie unter https://darksky.org/what-we-do/international-dark-sky-places/.
Über DarkSky International: DarkSky hat es sich zur Aufgabe gemacht, die nächtliche Umwelt und unser Erbe des dunklen Himmels durch umweltverträgliche Außenbeleuchtung zu erhalten und zu schützen. Erfahren Sie mehr unter darksky.org.
Mehr Infos zum Sternenpark Bayerischer Wald unter: sternenpark.naturpark-bayer-wald.de
Das wilde Perlbachtal
Mitterfels. Montag, 14.07.25, 16 Uhr.
Ein Tag in der Natur im ursprünglichen Sinn ist in dem vom Menschen seit Jahrhunderten geprägten Bayerischen Wald kaum möglich. Vollkommen unbeeinflusste Gebiete sind hier schwer zu finden. Das, was wir heute als Naturlandschaft wahrnehmen, sind im Grunde vom Menschen geprägte Kulturlandschaften. Lediglich kleine Inseln, die durch ihre Standortfaktoren keine Nutzung zulassen, bergen heute noch etwas wilde Natur. Begleiten Sie die Naturpark Rangerin auf dieser naturkundlichen Führung am Montag, den 14.07.25 um 16 Uhr und erfahren Sie mehr über die Auswirkungen des Menschen auf die ehemals vorherrschende Wildnis des Bayerischen Waldes.
Treffpunkt ist der Vorplatz der Kirche Sankt Georg in Mitterfels um 16 Uhr. Wir bitten um eine Anmeldung bis Sonntag, den 13.07.25, um 12 Uhr unter 09922 80 24 80. Bitte beachten Sie, dass es auf der Route steile Passagen gibt und eine gewisse Trittsicherheit vorausgesetzt wird.